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Sonntag, 11. Dezember 2011

Doch warum verletzen sich so viele Mädchen, schneiden sich mit Rasierklingen die Unterarme auf, so dass die Wunden teilweise sogar genäht werden müssen? Das ist für Außenstehende schwer nachvollziehbar und ebenso dürftig erklärbar. Denn bei jedem Mädchen, das sich ritzt, verbirgt sich hinter dem Verhalten ein sehr persönlicher Grund. Oftmals können Betroffene diesen auch nicht genau benennen. Doch eines scheinen fast alle gemeinsam zu haben: Sie brauchen den Schmerz, um sich selbst zu spüren und den seelischen Schmerz mit körperlichem Schmerz zu überdecken. Was das für seelische Schmerzen sind? Das kann ein mangelndes Selbstwertgefühl sein, die Unfähigkeit, Gefühle auszudrücken, Depressionen, Panikattacken, Angstzustände und vieles mehr. Diese Emotionen üben einen ungeheuren Druck aus, da die Betroffenen sie nicht nach außen tragen können. Und dann passiert es: Das Ritzen dient als Ventil für den seelischen Druck.

Als Außenstehender bemerkt man meist nichts von den seelischen Qualen, denen die Mädels ausgesetzt sind. Besonders bitter: Wenn sie versuchen, über ihre Probleme zu sprechen – nicht über das Ritzen – kommt häufig der Satz „Was willst du schon für Probleme haben“.

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